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Omaha Poker: Regeln, Strategie, Tipps

Omaha Poker ist nach Texas Hold’em die beliebteste Poker Variante. Für Neulinge ist Omaha auf den ersten Blick ein Spiel der Paradoxe. 2-2-2-2 scheint als Vierling eine starke Hand zu sein – ist aber tatsächlich die schlechteste Hand, wenn du Omaha spielst. Der Grund: Du darfst den Vierling nicht spielen, sondern darfst und musst immer zwei deiner Startkarten verwenden. So schrumpfen die vier Zweien zu einem schlichten Paar zusammen.

Der folgende Artikel probiert, dir die Omaha Poker Spielregeln nahezubringen. Kombinierst du dieses Wissen mit den Omaha Poker Tipps und Strategien, die weiter unten folgen, bist du für die ersten Sessions ausreichend gerüstet.

Wie wird Omaha gespielt?

Wie wird Omaha gespielt

Laut Omaha Poker Regeln bekommen alle Spieler am Tisch vier Karten ausgeteilt. Ziel ist es, wie bei Hold’em die beste Fünf-Karten-Hand zu bilden. Die Rangfolge der Hände ist identisch mit den meisten Poker Varianten.

Bluffs rücken bei Omaha eher in den Hintergrund. Die doppelte Anzahl an Startkarten resultiert in mehr Draws – und belohnt ein aggressives Spiel mit eben diesen Draws.

Beispielhaft führen wir dich nun durch eine Runde Omaha Poker:

  • Nachdem die Karten ausgeteilt wurden, sind die Spieler nacheinander an der Reihe. Zuerst ist der Spieler links vom Big Blind dran. Mögliche Optionen: Einsatz erhöhen (Raise), die Hand aufgeben (Fold), mit dem Big Blind gleichziehen (Call). Hinweis: Um an einer Hand teilzunehmen, musst du immer mindestens mitgehen. Raist ein Spieler, der nach dir an der Reihe ist, bist du später erneut an der Reihe und musst die Differenz zahlen – oder aus der Hand aussteigen.
  • War jeder Spieler mindestens einmal dran, wird der Flop in der Mitte enthüllt. Zusammen mit genau zwei deiner Startkarten baust du mit den drei Karten am Flop die bestmögliche Fünf-Karten-Hand.
  • Am Flop kommt es erneut zu einer Setzrunde. Nun ist jedoch der Small Blind als erstes an der Reihe. Im Gegensatz zum Flop gibt es eine weitere Entscheidungsmöglichkeit: Check oder Schieben, solange kein Spieler einen Einsatz entrichtet hat.
  • Der Turn deckt eine vierte Karte in der Mitte auf. Darauf folgt eine weitere Setzrunde wie am Flop.
  • Am River wird die fünfte und finale Community-Karte preisgegeben. Letztmalig für die aktuelle Hand: Die abschließende Setzrunde.
  • Wetteifern nach der Setzrunde am River zwei oder mehr Spieler um den Pot, decken alle Akteure ihre Karten auf. Die stärkste Poker Omaha Hand bekommt den Pot zugesprochen.

Abgrenzung zu Texas Hold’em

Der offensichtlichste Unterschied liegt in der Anzahl der Startkarten. Texas Hold’em teilt lediglich zwei Karten aus, Omaha dagegen vier. Zusätzlich sieht eine Regeländerung vor, dass du stets zwei Startkarten benutzt. Eine, drei, vier oder keine der ausgeteilten Karten zu verwenden, ist keine Option. Die Omaha Regeln sind in dieser Hinsicht restriktiver als Hold’em.

Zumeist verändern die Omaha Regeln die Einsatzstrukturen. Während bei Hold’em No-Limit vorherrschend ist, wird Omaha normalerweise Pot-Limit gespielt. Dies erschwert All-Ins vor dem Flop, weil du höchstens den Betrag setzen kannst, der sich gerade im Pot befindet.

Omaha ist in Teilen komplexer als Hold’em. Bei Draws ist es schwieriger, alle Outs auf Anhieb zu erkennen. Zudem ist es zu Beginn schwieriger, die Ranges der Gegner einzuschätzen. Umgekehrt spielen Bluffs – bei Texas Hold’em fester Bestandteil jeder Poker Strategie – bei Omaha bloß die zweite Geige.

Reihenfolge der Omaha Poker Hände

Reihenfolge der Omaha Poker Hände

  • Royal Flush: Straight Zehn-Bube-Dame-König-Ass in einer Farbe
  • Straight Flush: Straight in einer Farbe
  • Vierling
  • Full House: Drilling & Paar
  • Flush: Fünf Karten mit identischem Suit
  • Straight: Fünf aufeinanderfolgende Karten
  • Drilling
  • Zwei Paare
  • Ein Paar
  • Höchste Karte
Pot-Limit Omaha

Was bedeutet Pot-Limit Omaha?

Omaha Poker wird oft als PLO abgekürzt, was für Pot-Limit Omaha steht. Das bedeutet, der Pot gibt stets vor, was du höchstens setzen kannst. Der Schieberegler für Einsätze verhindert, dass du höhere Einsätze als Pot platzierst. Mit jedem Einsatz erhöht sich das Limit – bis es irgendwann zu einem All-In käme.

Die Einsatzstruktur wurde bewusst so gewählt. Hold’em wurde lange Zeit Fixed-Limit – also mit streng vorgegebenen Einsatzlimits für jede Street – gespielt. Pot-Limit versucht, die hohe Varianz bei Omaha Poker zu begrenzen. Wegen der vielzähligen Draws am Flop ist es notwendig, die Einsätze zu begrenzen, um Swings einzudämmen. Willkommener Nebeneffekt: Einsteiger werden seltener zu All-Ins gezwungen und bekommen häufiger den Flop zu sehen.

6 Omaha Poker Tipps für Einsteiger

Bevor du nach Omaha Poker Tipps Ausschau hältst, solltest du zuallererst die Regeln kennen und verinnerlichen. Insbesondere die Unterschiede zu Hold’em müssen bekannt sein. Ansonsten ist an den Tischen mit einem bösen Erwachen zu rechnen. Zudem wird durch die Regelkunde klar, wie sich das Spiel gegenüber Hold’em verändert.

    • Du musst zwei Startkarten verwenden

      Du musst zwei Startkarten verwenden

      Dies ist eine Omaha Regel, über die Anfänger gerne stolpern, vor allem, wenn Vorerfahrungen mit Hold’em bestehen. Omaha gibt vor, dass du immer exakt zwei deiner Startkarten benutzt. A-A-A-A ist deshalb kein Vierling, sondern bloß ein Paar Asse. Jedes Ass hätte außerdem einen anderen Suit – ergo bestünde keine Chance auf einen Flush. Aus dieser Logik folgt auch, dass du immer zwei Karten in einer Farbe (Herz, Karo, Pik, Kreuz) benötigst, um einen Flush zu bilden.
    • Hohe Paare sind schwächer als bei Hold’em

      Hohe Paare sind schwächer als bei Hold’em

      A-A-K-K mit zwei Farben wird als beste Omaha Starthand angesehen. Während A-A bei Hold’em eine Gewinnwahrscheinlichkeit von etwa 82 % aufweist, ist das Doppel-Paar bei Poker Omaha online bloß zu 73 % siegreich. Nicht nur bei Paaren, sondern grundsätzlich gilt: Omaha Hände sind schwächer als Hold’em Hände; die Equity der Hände rückt näher zusammen.
    • Omaha ist ein Spiel der Draws

      Omaha ist ein Spiel der Draws

      Bei Hold’em hältst du am River in 43,8 % der Fälle ein Paar. Wird Omaha gespielt, ist ein Paar oft schwächer als Ass hoch. Denn: Bei PLO dreht sich alles um Draws. Da du vier Startkarten hältst, ergeben sich mehr Draws. Kommt ein Draw auf dem Turn oder River an, ist – vor allem nach Action am Flop – oft zu erwarten, dass dieser getroffen wurde.
    • Ziehe so oft wie möglich zu den Nuts

      Ziehe so oft wie möglich zu den Nuts

      Da Omaha viele Draws komplettiert, ist es umso wichtiger, zu den bestmöglichen Draws zu ziehen. Flushes mit einer Neun oder Zehn als höchste Karte sind nahezu wertlos. Zumindest solltet du davon absehen, allzu riesige Pots aufzutürmen. Betreibe mit mittelstarken Händen Pot Control und spiele passiv, um kostengünstig zum Showdown zu gelangen.
    • Rundowns gehören zu den stärksten Starthänden

      Rundowns gehören zu den stärksten Starthänden

      In der Rangfolge der besten Poker Omaha Hände rangiert J-T-9-8 nach diversen Händen, die A-A enthalten, auf dem siebten Platz. Die Stärke dieser Hand resultiert aus ihrem Rundown: Auf einem Flop mit 7-6-3 ergibt sich beispielsweise mit jeder Zehn, Neun, Acht und Fünf eine Straight. Die Anzahl der Outs verdoppelt sich so gegenüber dem Open Ended Straight Draw bei Hold’em.
    • Limps sind erlaubt

      Limps sind erlaubt

      Bei Hold’em werden Limps – das bloße Mitgehen des Big Blinds – als Fehler angesehen. Anders bei Omaha: Hände, die ein Paar Asse enthalten, sind bestens geeignet für Limps. Sollte ein Gegner erhöhen, kannst du je nach Spielsituation entweder nur mitgehen oder erhöhen. Callst du das Raise, triffst du mit einem Ass am Flop ein unerwartetes Set, mit dem du schwächeren Händen eine Falle stellen könntest. Übertreibe das Limpen aber nicht: Mit Assen solltest du primär erhöhen und Heads-Up kommen, um die Stärke der Hand voll auszuspielen.

Omaha Poker Strategie für Vielspieler

Omaha Poker Strategie

Hast du die ersten Gehversuche unternommen und Gefallen an Omaha Poker gefunden? Mit den folgenden Tipps schließt du die Wissenslücke zu erfahrenen Spielern und bist bald in der Lage, intelligente Bluffs und All-Ins zu spielen.

  • Position noch entscheidender als bei Hold’em – Hast du Position auf den Gegner, stehen dir mehr Informationen zur Verfügung. Was bei Omaha Poker allerdings wichtiger ist: Du bist so in der Lage, Pot Control zu betreiben. Omaha wird in der Regel Pot-Limit gespielt. All-Ins lassen sich demnach vermeiden, wenn du als zweiter Akteur passiv spielst und nur mitgehst. Vor allem mit verwundbaren Händen wie einem Set ohne Re-Draw ist diese Spielweise zu bevorzugen.
  • Spiele starke Draws aggressiv – Mit Wraps oder Draws, die zu einer Straight und einem Flush gleichzeitig ziehen, triffst du in mehr als 50 % der Fälle deine Outs. Deshalb ist es sinnvoll, diese Draws aggressiv zu spielen. Setze den Gegner unter Druck und versuche, einen Fold zu erzwingen. Gelingt dies nicht, befindet sich oft bereits so viel Geld im Pot, dass deine Equity ausreichend ist, um auch die restlichen Chips unterzubringen. Stärkster Draw ist der Double Wrap, der am Flop 20 Outs für eine Straight offenbart.
  • Bedachtsames Bankroll-Management – Ohne Bankroll-Management erleiden selbst die geschicktesten Poker Sharks Schiffbruch. Auf Grund der ähnlichen Equity der Hände sind Swings unausweichlich. Während Upswings dir ein Lächeln entlocken, sind Downswings bei Omaha Poker brutal – und gelegentlich auch langanhaltend. Aufgrund der Draw-Komponente gipfeln mehr Hände in einem All-In am Flop oder Turn. Dies feuert Swings zusätzlich an.
  • Bluffe in erster Linie mit Blockern zu den Nuts – Bluffs sind bei Poker Omaha weniger präsent. Dennoch gibt es Spielsituationen, in denen du bluffen solltest. Ist auf dem Board etwa ein Flush möglich und du hältst das Ass des gleichen Suits, kannst du die Nuts beim Gegner ausschließen. Dies gibt dir Gelegenheit, deine Hand wie den Nut-Flush zu spielen. Da Bluffs seltener sind, gelingen diese häufiger. Nicht selten sind deine Gegner spieltheoretisch gezwungen, Hände wie Drillinge oder sogar Straights abzuwerfen.

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Bashkim Vurcer

Verfasst von: Bashkim Vurcer
  • 334 Artikel

Bashkim lebt in Österreich, arbeitet seit 3 Jahren als Redakteur und verfügt über Erfahrung im Schreiben und Bearbeiten von Webinhalten, dem Management von Inhaltsprojekten und der Überprüfung der Qualität von Artikeln. Außerdem schreibt er Content für die iGaming-Branche und leitet ein Team aus Redakteuren. Nebenbei bloggt er über Glücksspiele und liebt Video-Games. Er verfügt über ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten und besitzt sehr gute Kenntnisse über verschiedene Blog-Plattformen wie Blogger und WordPress.

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